Mischkultur Pflücksalat, Kohlrabi gefolgt von Winterrettich

Die Mischkultur von Pflücksalat und Kohlrabi hat sich bei uns seit vielen Jahren bewährt. Geerntete Salatpflanzen werden hierbei in regelmäßigen Abständen durch neue Pflanzen ersetzt. Wenn der Kohlrabi im Sommer abgeerntet ist, macht er Platz für Winterrettich, der dann bis zum Ende des Herbstes geerntet werden kann.

Düngung

Pflücksalat ist ein Korbblütler und gehört zu den Mittel- bis Schwachzehrern, Kohlrabi und Rettich, die beide Kreuzblütler sind, zu den Mittelzehrern. Das heißt die Pflanzen haben einen mittleren Nährstoffbedarf und werden bei der Fruchtfolge günstigerweise nach Starkzehrern angebaut. Alle Pflanzen vertragen einen sonnigen bis halbschattigen Standort.

Gesteinsmehl und organischer Volldünger nach Herstellerangabe gleichmäßig über das Beet verteilen und einarbeiten. Beet gut lockern. Wer Kompost zur Verfügung hat (etwa 3 l pro m²) kann die Düngermenge reduzieren oder auch ganz auf Dünger verzichten.

Zur Beetvorbereitung,  Gartenplanung und Aussaat siehe entsprechende Blogartikel.

Beeteinteilung

Beetbreite: 1m – 1,20 m

Einteilung: 4 Reihen, wobei die äußeren Reihen etwa 20 cm Abstand zum Beetrand haben sollten.

Pflanzung

Die beiden äußeren Reihen: Pflücksalat im Abstand von etwa 20 – 30 cm in mehreren Sätzen über das Jahr verteilt pflanzen.

Die beiden inneren Reihen: Kohlrabi im Verband, das heißt im Abstand von mindestens 30 cm versetzt bzw. auf Lücke anpflanzen. Im Spätsommer, wenn der Kohrabi abgeerntet ist, kann dann der Winterrettich ins Beet einziehen.

Pflücksalat

Pflücksalat bildet im Gegensatz zu Kopfsalat keine geschlossenen Köpfe sondern offene Blattrosetten aus. Es gibt zahlreiche Sorten mit hellgrüne bis rotbraune, glattrandige, gekrauste oder eichenlaubähnlichen Blättern. Continue reading Mischkultur Pflücksalat, Kohlrabi gefolgt von Winterrettich

Essiggurken selbst gemacht

Heute möchte ich euch unser Grundrezept für Essiggurken vorstellen.

Bei uns hat es sich bewährt, die flüssigen Zutaten pro 100 ml zu berechnen und die Gewürze pro Glas. Dazu schichte ich die vorbereiteten Gurken in die Gläser, fülle sie mit Wasser auf und lasse das Wasser anschließend in einen Messbecher laufen. So weiß ich genau, wieviel Sud ich für das Einkochen benötige. Das hat den Vorteil, dass man in der Erntezeit die Gurken einkochen kann, wie sie gerade kommen und nicht mit festen Mengenangaben herumhantieren muss.

Benötigt werden dafür: Hohe Einmachgläser mit Schraubverschluss oder auch Gummiring.

Diese sollten gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel gereinigt werden. Man kann sie auch in der Spülmaschine waschen. Gummiringe sollten einige Minuten abgekocht werden.

Beim Einkochen oder Einlegen ist Sauberkeit sehr wichtig. Also nur saubere Spüllappen und Handtücher verwenden!

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Mischkultur Buschbohnen, Mangold und Rote Rüben

Die Mischkultur mit Buschbohnen, Mangold und Roten Rüben kultivieren wir bereits seit so vielen Jahren, dass ich gar nicht mehr weiß, woher ich die Idee einst hatte.

Da Mangold und Rote Rüben zur gleichen Familie, den Gänsefußgewächse, gehören, sollten sie nicht direkt nebeneinander angebaut werden. Daher bauen wir in der Mitte des Beetes  Buschbohnen an, welche als guter Pflanzpartner Mangold und Rote Beete voneinander trennen . So ergänzen sich die Pflanzen in ihrer Wuchsform, beschatten rasch das Beet und wachsen gemeinsam prächtig.

Zur Beetvorbereitung und Gartenplanung siehe entsprechende Blogartikel.

Düngung

Rote Rüben und Mangold gehören zu den Mittelzehrern, Buschbohnen zu den Schwachzehrern.

Gesteinsmehl und organischer Volldünger nach Herstellerangabe gleichmäßig über das Beet verteilen und einarbeiten. Beet gut lockern.  Wer Kompost zur Verfügung hat (etwa 3 l  pro m²) kann die Düngermenge reduzieren.

Beeteinteilung

Beetbreite: 1m – 1,20 m

Einteilung: 3 Reihen mit etwa 20 cm Abstand zum Beetrand.

Pflanzung

1. Reihe: Rote Beete auf etwa 10 cm Abstand vereinzeln oder pflanzen.

2. Reihe: Buschbohnen in Horstsaat (7 Samen alle 40 cm)

3. Reihe: Mangold auf mindestens 20 cm Abstand vereinzeln oder pflanzen.

Auf dem Foto hatten wir für das Beet leider nur 0,80 m zur Verfügung. Für die Bohnen stellt das kein Problem dar, denn sie nehmen sich den Platz, den sie benötigen. Auch auf Kosten der anderen Pflanzen.

 Buschbohnen

Buschbohnen gehören zu den Schmetterlingsblütlern. Ihre Wurzeln gehen mit Knöllchenbakterien eine Symbiose ein, die Stickstoff aus der Luft sammeln und als Dünger den Pflanzen zuführen. Davon profitieren auch benachbarte Pflanzen oder Folgekulturen. Continue reading Mischkultur Buschbohnen, Mangold und Rote Rüben

Bradfords Kutsche und von der Mühe, einen trockenen Tag zum Gärtnern zu finden

Mit der Beendigung meiner Zeichnung von Bradfords Kutsche oder besser gesagt, Graf Bradford von Bernulfs Kutsche wird es auch mal wieder Zeit für ein kurzes Update.

Im Moment rückt das Schreiben in den Hintergrund, denn die Pflanzenanzucht steht im Vordergrund. Dieses Jahr haben wir die Schwierigkeit, trockene Tage für die Beetvorbereitung zu finden. Es regnet, regnet und regnet. Und wenn es einmal nicht regnet, benötigt der Boden einige Tage, um so trocken zu werden, dass man ihn bearbeiten kann. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir schon einmal so spät dran waren wie dieses Jahr. Ich habe sogar die Erbsen vorgezogen, weil wir nicht raus konnten. Das würde ich aber keinem empfehlen. Nicht, weil sie nicht wachsen würden. Das tun sie. Nein, wegen der Sisyphusarbeit beim späteren pflanzen. Ansonsten lauerten wir auf die entsprechende Bodentrockenheit und so nach und nach konnten wir unsere Beete nun vorbereiten. Kartoffeln stecken in der Erde, Zwiebeln Möhren, Kohl und Salat.

Das Gewächshaus steht voller Pflanzen, vor allem Tomaten und Paprika, die bald hinaus wollen oder müssen, denn der Platz ist mehr als eng geworden.

Das Schreiben von „Die Krieger von Onsgart“ ist durch die aktuellen Arbeit im Selbstversorgergarten etwas in den Hintergrund gerückt.

Beim Zeichnen von Bradfords Kutsche empfand ich  eine Mischung aus Muße und Verzweiflung. Ich habe wohl noch nie so ein komplexes Bild gezeichnet. Jedenfalls ging das Zeichnen nach der anstrengenden Gartenarbeit besser als das Schreiben, für das ich oft zu müde gewesen bin.

Mit einer Reise in Bradfords Kutsche beginnt die Handlung in meinem Werk und das Verhängnis nimmt seinen Lauf …

 

 

Der Regenwurm, Proviantmeister und fruchtbarer Tunnelspezialist

Der Grund, warum ich mich so einem alltäglichen und bekannten Tier widme, ist eine Beobachtung, die ich im letzten Jahr gemacht habe. Da wir nach dem nassen und kühlen Frühsommer unter einer Schneckenplage gelitten haben, sind wir in der Nacht auf die Jagd gegangen. Im Strahl der Taschenlampe huschte etwas weg oder besser gesagt, zog sich etwas blitzschnell zurück. Und das an mehreren Stellen im Garten. Dann habe ich dieses Etwas endlich identifizieren können. Regenwürmer. Sie streckten sich aus ihren Gängen und flüchteten im Licht der Taschenlampe zurück in ihren Bau. Was machen sie nur da?, fragte ich mich.

Dann im Herbst, als die Blätter gefallen waren und die Beete kahl wurden, sah ich kleine Häufchen Blätter, von denen einige zusammengerollt in einem kleinen Erdloch steckten. Erwischt, dachte ich. Jetzt weiß ich endlich, was die Regenwürmer in der Nacht bei uns treiben. Sie strecken sich aus ihrem Loch heraus, um verrottendes Pflanzenmaterial zu sammeln. Ein Teil wird in den Bau eingezogen, wo er rascher verrottet und so erst von den Würmer gefressen werden kann. So verschwinden die Blätter nach und nach. Bis zum Frühling ist sogar das Laub unseres Birnbaumes auf der Wiese komplett verschwunden. Bis zu zwanzig Blätter soll so ein kleiner Kerl pro Nacht in sein Loch ziehen können. Also Laub rechen ade. Gut für mich und gut für unsere Helferlein.

Wenn ihr mal aufmerksam durch euren Garten wandert, werdet ihr vielleicht ebenfalls solche Häufchen entdecken. Wir konnten sie auf allen Beeten und sogar auf den Wegplatten finden.

Vielleicht noch ein paar interessante Fakten über den Regenwurm

  • Der Name „Regenwurm“ hat nichts mit Regen zu tun, sondern soll aus Im 16. Jahrhundert von „reger Wurm“, stammen, weil er ständig arbeitet und frisst.
  • In Deutschland gibt es etwa 40 Regenwurmarten, von denen der Tauwurm (lebt in Wiesen, Gärten und Obstanlagen) und er Kompostwurm (rötliche Farbe) die häufigsten sind.
  • Ein Regenwurm frisst pro Tag etwa die Hälfte seines Körpergewichtes. Seine Ausscheidungen sind purer Dünger für den Garten.
  • Die Gänge sollen pro Quadratmeter bis zu 20 Meter lang und mitunter bis zu sieben Meter tief sein. Beim Graben können die Würmer das 50- bis 60-Fache ihres eigenen Körpergewichts stemmen.
  • Bei Trockenheit oder im Winter rollen sie sich tief im Boden zusammen und fallen in eine Art Starre, bis das Wetter für sie wieder günstiger wird.
  • Regenwürmer sorgen für eine Durchmischung des Bodens, indem sie Erde aus den tieferen Schichten durch ihren Darm hindurch in Form von Kotbällchen an die Erdoberfläche befördern. Der Boden wird gelockert, belüftet und das Wasser kann besser ablaufen. Durch die Kotablagerungen am Ausgang ihrer Gänge können mit der Zeit Gegenstände im Boden versinken, wie etwa Münzen oder auch Steine.
  • Wenn man im biologischen Garten auf ausreichendes Einbringen von Humus durch etwa Mulchen oder Kompost achtet, unterstützt man das Bodenleben, insbesondere die  Grabetätigkeit der Regenwürmer. Als Lohn erhalten wir einen lockeren Boden, den wir nicht mehr umgraben müssen. Ein Auflockern durch hin- und herbewegen der Grabgabel reicht völlig.

Gefährdung

  • Zerstörung des Lebensraumes durch Schadstoffe (Straßenverkehr, Abfälle, Klärschlamm, unsachgemäße Anwendung von Dünger und Pflanzenschutzmittel). Geschädigte Böden können weniger Humus und Mineralstoffe binden. Das Bodenleben kommt zum Erliegen, was schrittweise zur vollständigen Erosion des Oberbodens durch Wind und Regen führt.
  • Verdichtung und zunehmende Versiegelung von Böden.