Der Garten ist nicht nur eine Nahrungsquelle, sondern auch ein Ort der Erholung und ein Ort, an dem unzählige Lebewesen ein zuhause finden. Es ist ein Geben und Nehmen, kein Kampf gegen die Natur, keine Bürde der Arbeit, sondern das Streben nach einem Gleichgewicht, ein Weg, bei dem das Lernen nie aufhört.
Auch ein Gemüsegarten kann zu einem Paradies werden, für die Tiere unter und über der Erde – und schlussendlich auch für uns Menschen.
Doch auch im Naturgarten geht es nicht ganz ohne Regeln, besonders wenn man viele Jahre Obst und Gemüse auf engstem Raum anbauen möchte, ohne den Boden zu ermüden oder Krankheiten zu fördern. Gleiche Pflanzen auf der gleichen Stelle ziehen auch die gleichen Nährstoffe aus dem Boden und jede Pflanze sondert bestimmte Stoffe über ihre Wurzeln ab.
Erfahrung und Wissen werden zu Schätzen, die eine reiche Ernte fördern, auch ohne Herbizide, Pestizide und ausgeklügelte chemische Düngemittel.
Mischkultur und Fruchtfolge
Bei der Mischkultur fördert man ein gesundes Wachstum, indem man Pflanzen anbaut, die sich gegenseitig begünstigen oder auch Schädlinge abhalten und bei der Fruchtfolge achtet man darauf, dass man nach einem Starkzehrer im Folgejahr eher einen Schwachzehrer anbaut. Auch muss man bei bestimmten Kulturen, wie etwa Kohl, Kartoffeln und Zwiebeln, eine bestimmte Anbaupause einhalten, damit sich Krankheiten und Schädlinge nicht festsetzen oder ausbreiten.
Der Gartenplan
Um einen besseren Überblick über die auf den einzelnen Beeten angebauten Kulturen zu bekommen, haben wir einen Plan ausgearbeitet, in dem wir versucht haben, möglichst viele Regeln der Mischkultur, Fruchtfolge und Anbaupausen zu berücksichtigen. Jedes Jahr rutschen die Beete einfach eins tiefer. So folgen Starkzehrer auf Schwachzehrer und Kulturen mit empfohlener Anbaupause, besonders Kohl und Kartoffeln, kommen nur alle vier Jahre auf ein Beet.
Gedüngt wird vor allem mit eigenem Kompost und Urgesteinsmehl. Besonders hungrige Kulturen bekommen zusätzlich eine Portion Naturdünger.
Der Plan ist auf unsere Nahrungsbedürfnisse abgestimmt, auf die Versorgung von zwei Personen mit Gemüse. Erstellt wurde er mit der freien Software Libre Office. Einmal im Jahr ändere ich das Jahr der Planung und schiebe die Beete einfach eins nach unten. Im Herbst trage ich ein, welche Beete bereits mit Kompost versorgt wurden, sodass ich im Frühjahr weiß, auf welchen Beeten noch Düngung fehlt.
Im Garten verteilt und in den Randbereichen befinden sich noch diverse Beerensträucher und kleine Obstbäume, die Schatten spenden, vor Wind schützen, deren Blätter im Winter den Boden bedecken und Insekten Unterschlupf gewähren. Im Sinne der Permakultur versuchen wir ein ökologisches Gleichgewicht aufzubauen, das auf lange Sicht funktioniert.
Der folgende Plan ist nur als Anregung gedacht. Jeder Garten ist anders, jeder Mensch hat andere Vorlieben. Doch bei jedem Gärtner wird sich der Anbau mit den Jahren wandeln, wird an wechselnde Bedingungen angepasst. Sei es, dass mickrig wachsende Sorten ausgetauscht werden, sich der Geschmack oder das Klima ändert. Oder man möchte einfach mal eine andere Pflanzengemeinschaft ausprobieren.
Unser Garten ist etwa 400 Quadratmeter groß.
Wir bewirtschaften 16 Beete mit einer Länge von etwa 7 m und einer Breite von 1 m. In meiner Gärtnerlehre war ein Standardbeet 1, 20 m breit. Da wir auf einem leichten Nordhang anbauen, haben sich bei uns zum bequemeren Arbeiten schmälere Beete bewährt.
Zusätzlich steht uns ein Frühbeetkasten, ein kleines Gewächshaus, ein Tomatenhaus, zwei Hochbeete und diverse Pflanzkübel und Blumenkästen zur Verfügung.
Auf dem Plan ist nicht der komplette Garten eingezeichnet. Es fehlt eine kleine Wiese, Bepflanzungen mit Rosen, Stauden, Bereiche mit Beerensträuchern und kleinen Obstgehölzen.
Die einzelnen Kulturen
Das Erdbeerquartier
Mischkultur Buschbohnen, rote Rüben und Mangold
Mischkultur Pflücksalat, Kohlrabi gefolgt von Winterrettich
Blogartikel zu anderen Gartenthemen
Die Aussaat
Die Beetvorbereitung
Mit vorgekeimten Kartoffeln gesünder und früher in das Kartoffelleben