Der Regenwurm, Proviantmeister und fruchtbarer Tunnelspezialist

Der Grund, warum ich mich so einem alltäglichen und bekannten Tier widme, ist eine Beobachtung, die ich im letzten Jahr gemacht habe. Da wir nach dem nassen und kühlen Frühsommer unter einer Schneckenplage gelitten haben, sind wir in der Nacht auf die Jagd gegangen. Im Strahl der Taschenlampe huschte etwas weg oder besser gesagt, zog sich etwas blitzschnell zurück. Und das an mehreren Stellen im Garten. Dann habe ich dieses Etwas endlich identifizieren können. Regenwürmer. Sie streckten sich aus ihren Gängen und flüchteten im Licht der Taschenlampe zurück in ihren Bau. Was machen sie nur da?, fragte ich mich.

Dann im Herbst, als die Blätter gefallen waren und die Beete kahl wurden, sah ich kleine Häufchen Blätter, von denen einige zusammengerollt in einem kleinen Erdloch steckten. Erwischt, dachte ich. Jetzt weiß ich endlich, was die Regenwürmer in der Nacht bei uns treiben. Sie strecken sich aus ihrem Loch heraus, um verrottendes Pflanzenmaterial zu sammeln. Ein Teil wird in den Bau eingezogen, wo er rascher verrottet und so erst von den Würmer gefressen werden kann. So verschwinden die Blätter nach und nach. Bis zum Frühling ist sogar das Laub unseres Birnbaumes auf der Wiese komplett verschwunden. Bis zu zwanzig Blätter soll so ein kleiner Kerl pro Nacht in sein Loch ziehen können. Also Laub rechen ade. Gut für mich und gut für unsere Helferlein.

Wenn ihr mal aufmerksam durch euren Garten wandert, werdet ihr vielleicht ebenfalls solche Häufchen entdecken. Wir konnten sie auf allen Beeten und sogar auf den Wegplatten finden.

Vielleicht noch ein paar interessante Fakten über den Regenwurm

  • Der Name „Regenwurm“ hat nichts mit Regen zu tun, sondern soll aus Im 16. Jahrhundert von „reger Wurm“, stammen, weil er ständig arbeitet und frisst.
  • In Deutschland gibt es etwa 40 Regenwurmarten, von denen der Tauwurm (lebt in Wiesen, Gärten und Obstanlagen) und er Kompostwurm (rötliche Farbe) die häufigsten sind.
  • Ein Regenwurm frisst pro Tag etwa die Hälfte seines Körpergewichtes. Seine Ausscheidungen sind purer Dünger für den Garten.
  • Die Gänge sollen pro Quadratmeter bis zu 20 Meter lang und mitunter bis zu sieben Meter tief sein. Beim Graben können die Würmer das 50- bis 60-Fache ihres eigenen Körpergewichts stemmen.
  • Bei Trockenheit oder im Winter rollen sie sich tief im Boden zusammen und fallen in eine Art Starre, bis das Wetter für sie wieder günstiger wird.
  • Regenwürmer sorgen für eine Durchmischung des Bodens, indem sie Erde aus den tieferen Schichten durch ihren Darm hindurch in Form von Kotbällchen an die Erdoberfläche befördern. Der Boden wird gelockert, belüftet und das Wasser kann besser ablaufen. Durch die Kotablagerungen am Ausgang ihrer Gänge können mit der Zeit Gegenstände im Boden versinken, wie etwa Münzen oder auch Steine.
  • Wenn man im biologischen Garten auf ausreichendes Einbringen von Humus durch etwa Mulchen oder Kompost achtet, unterstützt man das Bodenleben, insbesondere die  Grabetätigkeit der Regenwürmer. Als Lohn erhalten wir einen lockeren Boden, den wir nicht mehr umgraben müssen. Ein Auflockern durch hin- und herbewegen der Grabgabel reicht völlig.

Gefährdung

  • Zerstörung des Lebensraumes durch Schadstoffe (Straßenverkehr, Abfälle, Klärschlamm, unsachgemäße Anwendung von Dünger und Pflanzenschutzmittel). Geschädigte Böden können weniger Humus und Mineralstoffe binden. Das Bodenleben kommt zum Erliegen, was schrittweise zur vollständigen Erosion des Oberbodens durch Wind und Regen führt.
  • Verdichtung und zunehmende Versiegelung von Böden.

 

Mit vorgekeimten Kartoffeln gesünder und früher in das Kartoffelleben

Vor ein paar Tagen haben wir unsere eigenen Setzkartoffeln aus dem dunklen Keller ins Licht geholt. Eine der Sorten hatte bereits lange gakelige Triebe gebildet (Dunkelkeime), die zum späteren Ausspflanzen nicht geeignet sind, weil sie leicht abbrechen. Deshalb habe ich sie kurzerhand einfach abgedreht. Das kostet die Knolle zwar Kraft, aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass sie trotzdem noch fähig ist, neue Keime zu bilden, kurze und stabile Lichtkeime, so wie ich sie haben möchte. Wir keimen die Kartoffeln immer am Fenster in unserem kühlen Dachgeschoss vor. Temperaturen von 10 bis 15 °C sind optimal, ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Man kann die Kartoffeln auch in flache Schalen mit Kompost oder Erde legen.

Sobald man die Kartoffeln dem Licht aussetzt, sind sie nicht mehr zum Verzehr geeignet. Es bildet sich das giftige Solanin direkt unterhalb der Schale, das man an der grünen Farbe erkennt.

Als Faustregeln gelten:

Ab Mitte Februar kann man mit dem Vorkeimen beginnen, wenn man die Kartoffeln in Kompost oder Erde legt.

Man beginnt mit dem Vorkeimen ohne Erde etwa vier Wochen vor dem Pflanztermin.

Ich bin oft etwas zu früh dran (Vorkeimen ohne Erde), weil die Kartoffeln in unserem Winterlager bereits früher keimen und ich nicht möchte, dass sie zu viele und lange Dunkelkeime bilden. Die Kultur mit diesen Knollen hat aber bis jetzt trotzdem funktioniert.

Vorkeimen, warum?

Mit den bereits entwickelten Keimen wachsen die Kartoffeln schneller und sind auch früher erntereif. Der Vorteil von einer früheren Ernte ist, abgesehen von dem zeitigeren Gaumenschmauss, der zeitliche Vorsprung vor bodenbürtigen Krankheiten, wie der gefürchteten Kraut- und Knollenfäule (Phytophtora infestans). Der Pilz fühlt sich bei feuchter Witterung wohl, wie sie meist im Spätsommer oder Richtung Herbst auftritt.

Faustregel: Kartoffeln werden etwa Mitte bis Ende April gepflanzt, um Schäden an der Knolle durch eventuelle Spätfröste zu vermeiden. Frostschäden am Laub kann die Pflanze meist wieder ausgleichen.

Kartoffelsorten auf den Bildern

hinten links: Granola: robuste rauschalige mittelfrühe vorwiegend festkochende Sorte. Hat im Winterlager bereits kurze, verzweigte Triebe gebildet, die ich an den Knollen belassen habe.

unten links und zweites Bild: Vitabella: frühe festkochende Sorte mit erstaunlicher Keimruhe und somit auch Lagerfähigkeit. Obwohl wir die Kartoffel als erste Sorte geerntet haben, hat sie im Winterlager nur kurze Keime gebildet.

oben rechts: eine rotschalige Sorte, die ich bereits so lange vermehrt habe, dass ich den Namen nicht mehr weiß. Fungiert nur als Ersatz.

unten rechts: Cara: Sorte mit roten Augenlidern, vorwiegend festkochend, mittelfrüh. Das war die Sorte mit den langen Gakeltrieben.

Eine vierte Sorte ist bestellt. Von Zeit zu Zeit probiere ich neue Sorten aus, verwerfe solche, die sich nicht bewährt oder die ich bereits zu lange vermehrt habe.

Ein neues Projekt und eine neue Figur

So, wie in meinem letzten Beitrag angekündigt, widme ich mich einem neuen Projekt. „Immer wieder Überleben“ lautet der vorläufige Arbeitstitel einer Geschichte, die in der Jetztzeit auf der Erde beginnt und sich in die nahe Zukunft erstreckt. Sie wird abgeschlossen sein, also kein Mammutprojekt wie das Alkataruniversum werden.

Mit einer groben Handlungsskizze und einer Zeichnung habe ich jetzt den Grundstein gelegt. Was dabei herausgekommen ist, wollte ich euch schon einmal zeigen.

Darf ich vorstellen? Das ist Fiona, die Protagonistin meines neuen Projektes. Als nächstes werde ich ihre Tochter malen. Und ja, ihren Kater. Das wird wohl die erste Katze sein, die ich seit sehr langer Zeit zeichne. Wie lange? Seit meiner Kindheit, denke ich und ich bin gespannt, wie mir das gelingen mag. Viel mehr kann ich zu diesem Zeitpunkt über das Schreiben noch gar nicht verraten, denn in der Planungsphase verhält sich die Geschichte noch wie ein Tintenspritzer in Wasser. Man weiß nicht, welche Form er annehmen wird. Alle Wege sind offen, können sich verschlingen, drehen und in Sackgassen enden. Ich weiß zwar, wo ich hin möchte, aber weiß noch nicht, wo meine Figuren mich letztendlich hinführen werden.

Und sonst so? Wir haben im Moment alle Hände voll zu tun. Das Gewächshaus platzt aus allen Nähten und die ersten Pflanzen sind bereits ins Freiland gezogen. Im Moment hadere ich noch damit, ob ich die empfindlichen Pflanzen ebenfalls raus setzen soll. Eisheilige scheint es dieses Jahr nicht zu geben, aber wir haben auch schon Nachtfröste Ende Mai erlebt. Naja, mal schauen. Jedenfalls scheint sich bereits eine Trockenheit anzubahnen und ich hoffe, sie weitet sich nicht abermals zur Dürre aus.

Nach dem feuchtkalten Dilemma im letzten Jahr, in dem uns die Braun- und Krautfäule im Freiland sämtliche Tomaten und Gurken binnen kürzester Zeit dahingerafft hat, haben wir uns noch ein Tomatenhaus zugelegt, in das Gurken und Paprika einziehen sollen. Im Moment sitzt dort noch Salat, den wir noch wegessen müssen.

Das Hintergrundbild stammt von pixabay

 

 

 

Schnegel nicht gleich Nacktschnecke

Da wir in unserem Gewächshaus zwei Tigerschnegel beherbergen, wollte ich euch etwas über diese bemerkenswerten Tiere erzählen, die oft mit gewöhnlichen Nacktschnecken verwechselt werden. Doch handelt es sich um Nützlinge, keine Schädlinge. Sie leben hauptsächlich von verrotteten Pflanzenmaterial, Pilzen, Aas und – was für viele Gartenbesitzer interessant sein dürfte – ab und zu auch mal von Nacktschnecken. Man sagt, sie könnten Schnecken verspeisen, die in etwa ihrer Größe entsprechen und fressen auch das Gelege der Plagegeister. Continue reading Schnegel nicht gleich Nacktschnecke

Update ALKATAR – Die Rückkehr: Erste Rückmeldung der Testleser und Erntemarathon

Meine Testleser sind jetzt durch. Die Rückmeldung war positiv, bis auf das Ende, das mir wohl wieder einmal zu kurz geraten ist. Das ist mir bereits im zweiten Band ALKATAR – Der Erbe passiert und ich möchte diesen Fehler nicht ein zweites Mal begehen. Man sollte ja den Leser sanft aus der Handlung herausführen. Da muss ich noch einmal ran und ein bis zwei Kapitel anfügen.
Ansonsten sind ihnen nur Kleinigkeiten aufgefallen, von denen ich bereits einen Teil beseitigt habe. Jetzt gehe ich den ganzen Text noch einmal von vorne bis hinten durch, bisher 355 Normseiten.

Im Garten ist im Moment Hochsaison. Die Ernte hält uns ganz schön beschäftigt. Ich glaube, wir haben noch nie so viele Erdbeeren geerntet wie dieses Jahr. Eimerweise. Es gab Waffeln mit Erdbeeren, Grießbrei mit Erdbeeren und der Schrank steht voller Erdbeermarmelade. Zeitgleich war die Kirschernte, bei der uns mal wieder die Maden in den Früchten begrüßt haben. Jede Kirsche wurde auseinander geschnitten und begutachtet, bevor sie verwertet wurde. Alle zwei Tage werden im Moment Bohnen, Himbeeren, Tomaten und Gurken geerntet, wobei die Gurken im Freiland am falschen Mehltau eingehen. Nächstes Jahr werde ich es mit einem anderen Standort und einer resistenten Sorte versuchen. Einerseits bin ich froh, weil ich nicht alle zwei Tage Essiggurken einmachen muss, andererseits sind so ein paar Essiggurken im Winter doch eine feine Sache.

Ich füge noch ein Bild von unserer #WildNatureChallenge an, die wir gerade in unserer Facebookgruppe Fantastische Bücherwelten laufen haben. Es handelt sich um einen Textschnipsel aus ALKATAR – Die Rückkehr. Der Planet, auf dem sich mein Krieger gerade befindet, wird allerdings noch nicht verraten ;-). Nur soviel. Das ist nicht der Planet Sumas.