Update August 2019: Vom Fehler, alte Textteile zu verwenden

 

Habe ich das nicht schon einmal gemacht, alte Textteile verwendet? Ja, ich habe. Und ich habe mir damals geschworen, es nie wieder zu tun. Jetzt habe ich es wieder getan. Und die Strafe dafür gebüßt.

In meinem letzten Artikel zu meinen Schreibfortschritten zum letzten Band der ALKATAR-Reihe „Die Rückkehr“ habe ich von dem vernachlässigten Handlungsstrang geschrieben, den ich ausbauen wollte. Er ist jetzt zur Haupthandlung geworden. Das hatte zur Konsequenz, dass ich einen alten Teil, den ich vor vielen Jahren mal geschrieben hatte, komplett entsorgen musste. Über fünfzig Seiten sind gelöscht, fünfzig Seiten, die nicht mehr gepasst haben, zu banal, zu unlogisch waren. Sie stammten aus einer Zeit, in der ich zwar schon passable Sätze hinbekommen habe, aber mir noch nicht so viele Gedanken über die Logik der Geschichte und die Handlungsrelevanz der Szenen gemacht habe.

Von den knapp 200 Seiten sind jetzt weniger als 150 übrig geblieben. Das tat zu Beginn weh, aber beim Schreiben muss man sich manchmal von alten Dingen trennen, sonst verbiegt man seinen Text, um irgendwie etwas zu retten, was nicht zu retten ist. Das kann nicht gut gehen. Jedenfalls nicht bei mir.

Jetzt geht es mir besser. Die Geschichte hat mich auf die emotionale Weise gepackt, die ich eigentlich gewohnt bin. Und ich denke, die Handlung hat damit weiter an Spannung und an Charaktertiefe gewonnen. Es geht vorwärts und das Schreiben macht wieder mehr Spaß. Also los, erneut auf die 200 Seitenmarke zusteuern, aber diesmal hoffentlich ohne so riesige Verluste.

 

 

Anja Fahrner - Autorin
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