#Aprilsettings2021: Beschreibe deinen Lieblingsschauplatz in drei Worten

Meine Lieblingsschauplätze sind urwüchsige Welten mit wenig Technik, auf denen noch ein archaischer Überlebenskampf stattfindet. Oder anders gesagt Welten, in denen die Spezies ihren Platz im Gefüge der Flora und Fauna gefunden haben, ohne das natürliche Gleichgewicht zu stören. Dazu gehört sowohl der Planet Sumas, über den ich schon oft berichtet habe, als auch die Siedlungswelt Zadeg oder Hawas, die Heimatwelt der Halwaren, die im vierten Band eine Rolle spielt.

Beim Schreiben musste ich  oft an die Landschaft in Norwegen denken, an unsere Urlaube mit Rucksack und Zelt quer durch die Nationalparks. Manchmal sind wir tagelang unterwegs gewesen, ohne einem anderen Menschen zu begegnen. Wir tranken aus Bächen, wuschen uns mit eiskaltem Wasser und kochten uns gefriergetrocknete Nahrung über einem Gaskocher. Ein Wetterumbruch konnte gewaltig sein. An einem Tag liefen wir in kurzen Ärmeln herum, um am nächsten Morgen durch Nebel und Neuschnee zu stapfen.

#Aprilsettings2021: Gibt es eine Besonderheit an deinem Schauplatz?

 

Ja, alle meine Schauplätze weisen Besonderheiten auf, wie etwa besondere Spezies, ungewöhnliche Klimabedingungen oder Landschaftsstrukturen.

Auf dem Planeten Sumas wären die riesigen echsenartigen Wesen zu nennen, gegen die sich Alkatars Volk durch eine ausgefeilte Jagdtechnik zu behaupten gelernt hat.

Der Planet Hawas, der im letzten Alkatarband eine Rolle spielt, wird von vierarmigen, grausamen Vogelwesen dominiert, den Halwaren. Sie gelten als Geißel des Universums, da sie fremde Spezies jagen, unterwerfen und ausbeuten.

 

#Aprilsettings2021: Warum hast du dich gerade für die entsprechende Zeit/Handlungsort entschieden?

Bild von lian Kovandzhiev auf Pixabay

Am wichtigsten erschien mir bei der Auswahl der Zeit/Handlungsort, eine Umgebung zu wählen, die uns fremd, aber auch auf  bestimmte Weise vertraut erscheint. So fällt es dem Leser leichter, sich mit den Figuren zu identifizieren. Auf der Erde in naher Zukunft kann ich etwa sich anbahnende Probleme weiter ausbauen oder auch überspitzt darstellen, um die Konsequenzen unseres Handelns deutlicher herauszustellen.

Die Siedlungswelt Zadeg entwickelte ich als erdähnlichen Planeten mit menschenfreundlicher Flora und Fauna, um gleichermaßen eine Vertrautheit und eine Art tabula rasa zu schaffen. Die Handlung konnte ich so in gewisser Weise von den Problemen der Erde abkoppeln, ohne den Fokus auf die menschliche Natur zu verlieren. Hierbei stand die Frage im Vordergrund, was passiert, wenn die Menschen, eine Chance für einen Neuanfang erhalten.

Die Heimatwelt Sumas von Alkatar erscheint uns noch fremder als Zadeg, was sowohl das Gesellschaftssystem als auch die für einen Menschen lebensfeindliche Fauna betrifft. Es ist eine Welt mit ihren eigenen Problemen, auf der es Alkatars Volk jedoch geschafft hat, im Gleichgewicht mit ihrer Umwelt zu leben.

Beim Schreiben konnte ich so den Protagonisten auf den einzelnen Welten einen ganz bestimmten Blickwinkel auf die Geschehnisse geben, der durch ihre Sozialisierung und damit ihren Wertesystemen mit beeinflusst wurde.

Im Grunde habe ich die Welten passend zu meinen Völkern erschaffen bzw. auf die Botschaft abgestimmt, die ich mit meiner Geschichte vermitteln wollte.

Aprilsettings2021: Wo und zu welcher Zeit spielen deine Geschichten?

Die ALKATAR – Tetralogie kann man in zwei Zeitabschnitte unterteilen. Einmal die Grundgeschichte ALKATAR, dann ihre  Auswirkungen mehr als 500 Jahre später auf verschiedenen Welten.

Band 1: Alkatars Handlungsstrang beginnt im Jahre 1707 irdischer Zeitrechnung auf dem fernen Planeten Sumas in einer primitiven Jäger- und Sammlergesellschaft. Im zweiten Teil des Buches springt die Handlung auf unsere Erde in das Jahr 2030, also in unsere nahe Zukunft. Im dritten Teil schließlich treffen sich beide Handlungsstränge im Jahre 2100 nach einem Kälteschlaf auf der urwüchsigen Siedlungswelt Zadeg.

Band 2 bis 4  spielen mit dem gleichen Protagonisten mehr als 500 Jahre später. Band 2 ALKATAR – Der Erbe beginnt auf der Siedlungswelt Zadeg, die sich in der Zeit zum Nachteil verändert hat. Auch die Erde kommt wieder vor, ebenfalls deutlich verwandelt.

In Band 3 ALKATAR Katharsis gibt es einen Abstecher auf den ehemaligen Gefängnisplaneten Sutus und auf ein Planetenschiff des Interplanetaren Bundes.

Im letzten Band ALKATAR – Die Rückkehr stellt das Planetenschiff IGASHU den Ausgangspunkt für die Geschichte dar und die Reise geht über zwei Welten, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Doch da möchte ich noch nicht zu viel verraten, denn die Veröffentlichung ist ja für diesen Sommer geplant.

 

Aprilsettings2021: Recherchewege

Meine Recherchewege sind zahlreich, aber oft stellt sich das Internet dabei als eine wahre Fundgrube heraus. In meinen Geschichten spielen jedoch reale Schauplätze kaum eine Rolle, sondern es handelt sich, wie etwa bei der ALKATAR-Reihe, um überwiegend erfundene Orte oder, wie bei meinem neuen Projekt, auch um Landschaften aus der Vergangenheit.

Wenn ich einen neuen Schauplatz konstruiere, suche ich erst einmal Im Internet wild alles zusammen, was dazu passen könnte. Auf dem Bild seht ihr einen Auszug der aktuellen Recherche aus meinem DokuWiki, die unsere Erde vor etwa 14.500 Jahren betrifft. Rechts befinden sich die Überschriften, unter denen ich bereits einiges zusammengetragen habe. Dazu gehören auch Texte von Platon, die ich gelesen habe, Theorien über verschiedene Katastrophen, archäologische Funde, Entwicklungsgeschichte des Menschen usw. Meist fasse ich das Gelesene kurz zusammen und vermerke mir den entsprechenden Link auf die Quelle.

Für die spätere Geschichte benötige ich nur einen Bruchteil der gefundenen Informationen, aber bei der Planung einer Geschichte weiß ich zu Beginn noch nicht genau, welche . Ergänzt wird das Recherchematerial durch eigenen Erfahrungen und Bilder.